Aufwachraum

 

Claus Caraut aka Klaus Gradaus aka Schambert Wanginger aka Leibold Pressberger aka Fritz Kot aka Bertram Vorbürger aka Clamydia Peters aka Petrobum Schaflinder aka Bechtold Sterbst aka James O*Hara aka Gerwin Löwenschlund aka Dagmar Muggenhof aka Ludwig Johannes Kolbmann aka Donald Wegbold aka Fettsack Hodenlos aka Gundel Mögelheim schreibt hier unregelmäßig Sachen hin. Schauen Sie hin oder lassen Sie das!

 

Zu früheren tiefen Komata finden Sie über diesen Link!

 

P.S.: Ach ja: ich mache auch einen schicken Podcast, bei dem sich auch schon Hotelchef Stefan Veith, Arztpraxis-Vorzimmerdame Daphne Elfenbein und Hotel-Harakiri-Coverbastler Joe Wentrup die Türklinke in die Hand gegeben haben. Hören Sie das doch einmal an!


Eine Schanze für Nürnberg


Ja, ich weiß schon: der Kampf um die Kulturhauptstadtbewerbung  der Stadt Nürnberg dürfte den meisten Leser*innen hier herzlich egal sein. Dennoch: hier meine Brandrede für ein Umdenken im Erarbeiten von Bewerbungsschreiben, die ich in vollem Umfang erstmals am 30. Januar 2020 im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung der Wählergemeinschaft "politbande"  vortrug.

 

Dieser Text sollte eigentlich davon handeln, wie meine Vision einer Kulturhauptstadt Nürnberg aussehen würde. Ich kann das aber gar nicht so gut, aber ich kenne jemanden, der es sehr gut konnte. Der Lebemann und Dichter Philipp Balthasar Moll trug nämlich einst, als er von Nürnbergs Bewerbung zur Kulturhauptstadt erfuhr, seine Vision von einer Noris im Jahr 2025, zu Papier, vielmehr zu Bits und Bytes bei Facey. Es handelte sich um ein schillernderes und schöneres Utopia, als Thomas Morus oder ich es je entwerfen könnten.

 

Leider ist das Schriftstück verloren, denn auch die Facebookseite von Philipp Moll ist mit seinem Tod im Herbst 2016 von uns gegangen. Ich werde also versuchen, den Text so wiederzugeben, wie es mir mein, durch den Abusus mittelmäßiger Memes, ausgezeichneten Bieres und kostenloser Internetpornographie eingetrübtes Gehirn erlaubt. Ganz zu schweigen von der Unmöglichkeit, die enorme Sprachgewandtheit eines Philipp-Moll-Textes, seinen leisen Witz und die Fähigkeit, die tiefste Verachtung gegen alle Hochmut in Komplimente zu verpacken, zu reproduzieren. Der Text ging also ungefähr so:

 

„Nürnberg will also Kulturhauptstadt werden. Das ist eine gute Idee. Gar lustige Tage werden das werden! Gostenhof bekommt ein neues Kaufzentrum, jeden Tag wird irgendwo in der Stadt ein neues Albrecht-Dürer-Denkmal eingeweiht, Dienstag ist Deutsch und Donnerstag Sport.“

 

Gedächtnisprotokoll Ende. Vielleicht war der Text ganz anders. Aber Sie wissen, was ich meine. Die Vision von Philipp Moll zeigt uns eine Welt, in der alles einträchtig zugeht, ein Hort der Freude und Produktivität ist da, wo Kulturhauptstadt ist.

 

Aber was, und nun reißen Sie sich bitte zusammen, wird geschehen, wenn Nürnberg, wie von uns prognostiziert, nicht Europäische Kulturhauptstadt wird? Wenn die zahllosen finanziellen, politischen und ja, auch zwischenmenschlichen Ressourcen alle längst beim Teufel sind und sich eines lachen und die Bevölkerung von Chemnitz sich lachend die Händchen am Feuerchen wärmt, das sie von unseren schönen Fördergeldern geschürt haben?

 

Dann, meine Damen und Herren, dann braucht es einen Plan. Und ein Plan reicht nicht, meine Damen und Herren, dann braucht es drei Pläne. Drei sinnstiftende Pläne von Format, meine Damen und Herren, die uns, die wir auch Bürger*innen sind, aber auch Nürnberger*innen, also Franken und auch Deutsche aber auch Europäer*innen, das vergisst man ja so oft, wir, die wir so viel Hoffnung haben auf Projekte und Träume und auch Bock. Also hier sind meine drei Pläne für Nürnberg, falls das doch nix wird:

 

PLAN B: Ich fange mal mit Plan B an, denn Plan A ist ja, ja, Sie verstehen. Wir bewerben uns beim Guinness Book der Weltrekorde. Vorteile: die Bearbeitungsgebühr für die Bewerbung und den Associate beträgt nur wenige tausend Pfund und die Jury beim Guinnessbuch ist anspruchslos und nickt wirklich jeden Scheiß ab. Beispiel gefällig: Mohammed Rashid Naseem wurde 2019 ins Buch aufgenommen, weil er 243 Walnüsse in nur einer Minute mit dem Kopf knackte, indem er mit der Stirn auf den Tisch aufschlug. Das schafft das Projektbüro doch auch. Auch der Text auf der Homepage macht diesbzgl. Mut:

 

Sie müssen kein Olympiaathlet oder ein krasses Mathegenie sein um Rekordhalter zu werden. Das Brechen von Rekorden ist für alle offen, egal von wo Sie kommen, welche Sprache Sie sprechen oder wie alt Sie sind, wir behandeln jede Anmeldung mit der gleichen Professionalität und Respekt.

 

Die Datenbank von Guinness World Records ist bis Obenhin gefüllt mit 40.000 aktuellen Rekorden. Es gibt also wirklich einen passenden Rekord für jeden.

 

Wir warten nur darauf, von Ihrer ganz speziellen Fähigkeit, Ihrem ungewöhnlichen Haustier oder dem fantastischen Talent zu hören – schicken Sie uns jetzt uns Ihre Bewerbung.

 

Antwort auf die Bewerbung bekommt man nach bis zu 12 Wochen, also weiß man viel schneller, ob man gewonnen hat, als bei der Kulturhauptstadt und kann dann auch früher mit dem Feiern beginnen.

 

PLAN C: Nürnberg bewirbt sich für die Vierschanzentournee. Ich weiß, Sie werden sagen: „Hallo? Braucht man nicht vier Schanzen für die Vierschanzentournee, Sie Dummkopf?“. Aber da haben Sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Den Schanzenbräuwirt. Schanzenbräu ist schonmal Schanze Nummer 1.

 

Nürnberg ist Standort der tollsten Sportevents, wenn man vom Fußi absieht. Nazibrause-Obermafiaboss Dietrich Mateschitz darf einmal im Jahr seine lebensmüden Rennradfahrer über den Hauptmarkt jagen, inclusive aufgehäufter Sandhügel und Sprungschanzen. Wenn die Stadt ihren wichtigsten Tourismusstandort an windige, österreichische Limonazis verchecken kann, warum nicht an die Vierschanzentournee?

 

Die dritte Schanze bauen wir auf die Zeppelintribüne drauf. Nürnberg will Millionen von Euro in den Schweinebrutalismus hineinzimmern. Warum nicht in Form einer schönen Schanze? Vorteil: Platz für Zuschauer ist schon da.

 

Und die vierte Schanze ist die Schanze, die wir alle haben auf den Gewinn der Kulturhauptstadt und daran müssen wir noch arbeiten.

 

PLAN D: Plan D ist sehr gut: Plan D ist: wir gehen auf Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und in Theaterstücke, wir stecken das ganze Geld in die kulturelle Infrastruktur, die wir eh schon haben. Wir sorgen dafür, dass kleine Kunstvereine die Arbeit, die sie eh schon seit Jahrzehnten tun, sorgenfrei erledigen können. Wir kümmern uns um eine Politik der kulturellen Vielfalt, erkundigen uns bei Vereinen nach Möglichkeiten der Unterstützung, bauen bürokratische Hürden ab, fördern Partizipation aller Beteiligten. Wir versuchen nicht, die Subkultur als Randerscheinung zu verstehen, sondern lassen es zu, dass sie sich mit der Hochkultur reiben kann und vice versa. Wir gehen auf Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und in Theaterstücke. Wir verstehen Subkultur als Grundstein für eine lebendige Stadt. Wir schalten nicht auf stumm, wenn wir von Kulturschaffenden um Hilfe gebeten werden und greifen so gut es geht, finanziell und politisch unter die Arme, verhindern Leerstände und Immobilienspekulation. Wir lernen zu verstehen, dass es ohne Subkultur gar keine genuine lokale Kultur gibt. Wir verhindern den Brain Drain nach Berlin, Leipzig, Hildesheim(!) und gehen auf Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und in Theaterstücke.

 

Soweit meine drei Vorschläge, Sie können am Ausgang ein Kreuzchen machen für den Vorschlag, den Sie am besten finden, wir heften das dann hier ab und geben es am Montag wieder ab.


Spießdeutsche Pretiosen #5 - Der Kloß

 

Oh, güldengelbe Seele vom Potack,
aus Bulwens Leib geborenes Gezier,
von Erdenäpfeln bestgeratner Erb,
Die Götter lachten und es strahlte schier
der Himmel, als Bramburo dich gebar.
Schneeweiß liegst du auf unsern Tellern hier
wie Alabaster oder Marmor gleich.

Oh, feisteste der Speisen, sieh dich an!

Gibt es ein Ding auf Koches weiter Flur,
das Rundungen so reizvoll hat wie du?
Wie Meißners Porzellan, so schön und pur
liegst du wie Aphrodite in der Schal.
Noch nicht wie sie, oh unschenante Hur,
gehst schwanger du, mit Brot in deinem Leib.
Wir blicken deine Rundung an und nur

der Anstand hält uns fern, dass gierig wir
dich händisch in den Schlund uns stopfen rein.

Derweil saust uns das Blut aus Kopf und Hirn
und kindlich-reine Freude ins Gebein.
Du brandest unsre darbend Kehlen an,
die Lippen kräuseln sanft sich um das Dein.
Die Zunge, sorgenschwer benetzt dich gut,
der Zahn dringt ohn Erbarmen in dich ein
der eisge Speichel netzt dein weißes Fleisch.
Die Speiseröhr, die derbe, drückt dich klein.
Du wartest bis man Zutritt dir gewährt,
gemessnen Schrittes gehst du alls hinein.

Der Magen schließlich haucht dein Leben aus.
Du lässt es tapfer, ohne Kummer, zu
und schenkst dich her, du selbstlos nobler Schmaus.
Dein Opferwill bald größer als sichs ziemt:
"Oh, Heiland!", rief so mancher schwärmend aus,
weil Leben und Erquickung du ihm gabst.

Augapf der Götter, schön bist du und gut.
Du schützest uns vor Pommesfritzens Harm.
Schon Omas von gebrechlichstem Gebein,
dich bargen unter ihrem weichen Arm.
Wes Vater mahnte nicht vor Schmerz durch Reis?
Wes Mutter schlug bei Nudeln nicht Alarm?
Oh, Kloß, du lieber, sakrosankter Glob,
Wir danken dir.
Vom Teller bis zum Darm.

 

Klaus Gradaus


Der Brennaus

Der Brennaus ist ein übler Wurm,

der sich durchs Wesen frisst.

Er ist im Wasserglas der Sturm,

der Kevin, der dich disst.

 

Der Brennaus rafft die Lust dahin

zum Arbeitsplatz zu gehen,

ernährt sich hauptsächlich vom Sinn

und lässt dich greinend stehen.

 

Der Brennaus ist ein Parasit.

Du musst ihm nur entkommen.

Drum wird, wo immer hin er zieht

ein Vikodin genommen.

 

Ein Vikodin ist lieblich sehr.

Es schmeckt nach Wein und Beeren

und schlägt den Brennaus kräftig her.

Darum lasst es uns ehren!

 

Claus Caraut


Winterdicht

Winter, heb dein braunes Röckchen,
lass uns in dein Haus hinein,
alle Kinder tragen Söckchen
darum siehts hier aus wie Schwein.

Matsche matsche, lieber Winter,
so ham wir dich richtig gern
Schaut, der Matschmann, lieber Kinter!
Weihnachten ist nicht mehr fern.

Aus den Wolken hört man fallen
leise eine Emission.
Engelschöre tuhen schallen
"Läst Quizmäs ei gäiv ju mei Hart."

Nach den Tagen bleibt der Regen,
ungefähr bis März hinein,
denn dann kommt der weiße Segen,
sperrt uns in die Stube ein.

Claus Caraut

Und jetzt alle!!!11 [Werbeblock]

Bolle reiste jüngst zu Pfingsten,

Nach Pankow war sein Ziel;

Da verlor er seinen Jüngsten

Janz plötzlich im Jewühl;

’Ne volle halbe Stunde

Hat er nach ihm jespürt.

Aber Waschmaschinen leben länger mit Calgon.


Claus Caraut

 


Sommerdicht

Wenn der Frühling dann vorbei und

 Herbst noch nicht am Dasein ist,

ist nicht Heinz da und nicht Raimund.

Sommer steht dann in der Frist.

 

Alle dann ins Freibad rennen

cremen sich die Ohren ein.

Weil sie keine Sorgen kennen

tun sie eben fröhlich sein. 

 

"Heissa!" schrein dann alle Kinder

"Heissa!" ruft der Kommissär

"Heissa!" sagt der Kabelbinder 

aber heissa gehts nicht mehr.

 

In dem Wasser alle stecken.

Später gehn sie wieder raus. 

Nur der Meister sitzt am Becken-

rand und trinkt die Reste aus.

 

Claus Caraut


Herbstdicht

Kaum ist dieser Sommer hindern

Berg, kommt schon der Herbst heran-

gécruist auf sein zwölf Zylindern

und dann fängt der Ärger an:

 

Wenn der Herbst ist, falln die Blätter,

fallen in die Wirtschaft ein.

Alle Maden werden fetter

und wolln doch nur Mädchen sein.

 

In den Wiesen Hasen sitzen,

denken so darüber nach,

warten auf die Geistesblitzen

wünschen sich aufs Kopf ein Dach.

 

Und sie sitzen guter Dhinge

und nach einundzwanzig Bie

rhat der Herbst sich auch dorthinge-

setzt und trinkt noch mehr als die.

 

Claus Caraut


Lied an die Leimfliegenfalle

Du Todesleimgespinst, wie filigran,

hängst du doch an der Küchendecke dran.

Als Pendel des Verderbens und der Qual,

dem flatternden Gefleuche ein Fanal,

drehst Du Dich in des Fensters engen Spalts

und wer Dich kennt, der weiß: schon bald verhallt's,

des freudig schwirrend Mücken heitres Spiel.

Den argen Kleister intressiert nicht viel,

nicht Fliege oder Wespe oder Schuh,

ein Jedes führt er seinem Schöpfer zu

bis eine Fibonacci-Locke hängt,

ganz dicht an dicht mit Opfern vollgedrängt.

Vereinzelt zucken Beine von Getier.

Vivat! Oh Klebedings, wir danken Dir!

 

Claus Caraut



Überfahrnetierelied (ohne Melodie)

Jetzt im Frühling, wenn die Luft so

feucht und lau und seltsam phospho-

riszierend ist und ich lenke

dann mein Auto und ich denke,

blickend durch das Luftgeflirre

voll von Fliegen: "Bin ich irre?"

Manchmal kann man es schon riechen,

dieses Kriechen, dieses Siechen


Und im Vorbeifahrn, da verdrück ich eine Träne.

Überfahrene Tiere sind meine Domäne.


Auch im Sommer ist es herrlich

ab und zu, doch eher spärlich,

sieht man tote Dachse liegen

und ein zweites Fell ankriegen.

Füchse, Rehe, Hasen, Igel

sehn so friedlich aus im Spiegel

Igel, Hasen, Rehe, Füchse

fahre ich in tausend Stüchse.


Und im Vorbeifahrn, da verdrück ich eine Träne.

Überfahrene Tiere sind meine Domäne.


Immer wieder gibt es Tage

da gibts eine Marderplage

So viel Mar-, wie soll ich sagen,

-der kann man doch nicht erschlagen.

Manchmal seh ich lebende Biber

aber tote sind mir lieber,

denn die lebenden fälln vor allem

Bäume, die aufs Auto fallem.


Und im Vorbeifahrn, da verdrück ich eine Träne.

Überfahrene Tiere sind meine Domäne.


James O'Hara


Als er dereinst die Dolomiten besichtigte

Auf unsrer Erden Pfade

ich dereinst mich begabe,

den Kompass fest im Auge

und in der Hand den Stabe,

im Herzen Gottes Gnade.


Nach kurzer Strecke deuchte

der Berg wie ein Gesichte.

Bald hatt ich mich besonne:

wer wär es, wenn Gott nichte,

der derart gülden leuchte?


Am Gipfel ich verharre

und sende meine Blicke

gen Süden und der Ferne

und unerhofftem Glücke.

BÄM: da verreckt die Karre.


Claus Caraut


Der David vom Michelangelo (für Matthias)

Herr David steht im schönen

Museum zu Florenze.

Er steht und wird nicht kleiner

und oft hört man es tönen:

„Der schönste aller Schwänze,

das ist dem David seiner!“

 

Claus Caraut


Vier Zeiler

Was vornedran ein Rüssel hat

und außenrum noch Stacheldraht

und aufbegehrt und trötet schräg

das ist das Elefantgehäg.


Wenn man sich selbst ein rubbeln mag

und sonst nix tut, den ganzen Tag,

und nachher schwitzt am ganzen Leib

das ist ein schöner Zeitvertreib.


Wo man "Woman" auf Türen malt,

und vorndran 50 Pfennig zahlt,

man "Mann" auch einfach lässt nicht rein,

da muss das Weiber-Scheißhaus sein.


Wenn einer in der Gosse lebt

und mit sein Arsch am Pflaster klebt

und sich darüber kaum beschwert,

das ist ein Asbach Uralt wert.


Claus Caraut


Wünschelkonzert

nach Joseph Freiherr von Eichendorffs Wünschelrute (1835).


Schläft ein Lied in allen Dingen,

die da träumen immerzu

und die Welt beginnt zu singen

AndI willal wayslove you.

 

Schläft ein Lied in allen Klebern,

(schläft natürlich auch in Leim)

Schläft und träumt von Schlägengebern:
Hit me, Baby, one more time.

 

Schläft ein Ding in Kartenspielen

schläft auch im Roulette, ich seh's

und erschallt beim Chipse dealen:

Papapapa-Pokerface.

 

Schläft ein Lied in Abrissbirnen

und in Baggern unheilvoll

Da, es tönt aus allen Hirnen:
Came in like a wrecking ball.

 

Claus Caraut


Die Natur der Dinge in Australien

 

Bumerang - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Gnaremub

 

 

 

Claus Caraut

 


dem herren philipp balthasar moll ihm sein herz

- ein haiku -

 

babumbabumba

bumbabumbabumbabum

und wieder von vorn

 

Claus Caraut


Ode an das Brain

frei nach Nadine the Brain

 

Oh, die du da den Haushalt schmeißt

und vieles von Ernährung weißt:
dass Käse schmeckt und Schwarzbrot nich.
Nadine, du Brain, wir loben Dich.

Du hast auf Nahrung stets ein Aug,
Gemüse hat für Dich kein Taug.
Wenns Kind gar frech nach Essen giert,
kriegts Kindermilch-Schoklad serviert.

Den Speiseplan hast Du im Griff,
nur deutsch kochst Du, Du Schmaus-Sheriff.
Die Würste stapelst du im Schrank,
denn Gmüs und Bio machen krank.

Komm, Brain Nadine, erleucht uns doch!
Du wunderbarer Sternekoch!
Sieh doch! Wir bangen! Stets bewusst,
dass Du noch lesen lernen musst. :(

 

Claus Caraut

Im Elfenbeinturm

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Claus Caraut


Moralstärkendes Lied über das Missverständnis des Luxusgedankens angesichts der Serialisierung und profitablen Vermarktung eines Kommunikationsgerätes durch einen Milliardenkonzern mit Firmensitz

 

Mein iPhone ist mein bester Freund.

Ich nehm es immer mit,

zum Beispiel in die Technodisco.

Und wenn ich heimgeh

nehm ichs wieder mit nach Haus,

denn es ist nunmal mein iPhone

 

Mein iPhone ist mein bester Freund.

Ich schieße damit Photos

und stell sie dann bei Facebook online.

Und wenn ich traurig bin,

schau ich auf Youtube Frauentausch.

Es ist und bleibt mein iPhone.

 

Mein iPhone ist mein bester Freund.

Ich kann auch nicht mehr ohne,

der Doc sagt, ich bin nicht zu retten.

Und nächstes Weihnachten,

da wünsch ich mir ein Ipad,

denn das ist fast wie ein iPhone.

 

James o'Hara

 

 


Nachtgebet

Müde bin ich, meine Fresse!

Mach, dass ich den Tag vergesse,

meine Ex-Frau und den Chef.

Mach, dass sie der Durchfall treff.

 

Hab ich Unrecht heut gesehn,

las ich's in der Zeitung stehn.

Damit das nie mehr passiert,

hab ich's Abo wegstorniert.

 

Alle meine Artverwandten

schimpfen mich nen Dilletanten.

Darum sei'n sie dir befohlen.

Soll sie doch der Krampus holen.

 

Krankem Herz gib Metoprol®

trocknem Aug Dispatenol®.

Alles Heil auf Erden bist

du, Herr Dr. Jesus Christ.

 

Claus Caraut