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Alles über das Dienen geht weiter

Steffen Haubner,freier Journalist und Autor und Übersetzer ins Menschliche,Hamburg

 

Badische Suite: Der Reiseplan

Abfahrt Die erste Begegnung mit dem Hotel Harakiri zeigt den Badener, wie er wirklich ist: abweisend, aber herzlich. Gepflegte Anranzung gleich bei der Ouvertüre (Y. Schmidt, M. Kucin, R. Summer). Aber wenn schon Ouvertüre, dann doch bitte schon gleich die ganz große Oper. Da steht heute Hörend Herz (M. Godglück, M. Zimmer) auf dem Programm – hört, hört! Das Dienen geht weiter mit dem Prolog (S. Hülk, S.  Veith): „Wir wollen bessere badische Menschen werden durch das Dienen am Badischen.“ Das wirft die Frage auf: Was ist Badisch? Und vor allem: Darf man eigentlich „Badenser“ sagen? Das wird hier endlich einmal final geklärt. Unterwegs gibt es von Frau Annele Susannele (B. Hallbauer, Musik: Fey) das musikalische Rezept für Kartoffelsalat. Wenigstens zwei haben was zu lachen, nämlich Hülk und Veith beim Prolog Continuum. Man fragt sich, ob die Herren Reisebegleiter den nötigen Ernst aufbringen für das Folgende: die Dadaistische Deklination des Wortes Badenser (H. Zippert). Als Nächster Halt folgt die von Japan in der 90er-Jahren annektierte malerische Touristenvorhölle Heidelberg (T. Gsella, Musik: Fey) samt Schloss, Altstadt und Zinnober. Ob sich der Dichter danach noch dort blicken lassen darf? Da wird nicht zum Spaß hier sind, wird nun die Schulbank gedrückt. Der Sprachkurs Ich lerne badisch (S. Hülk, Musik: Ditter) ist für alle Teilnehmer verpflichtend und muss zwingend noch vor dem Mittagsessen (Schäufele mit Kraut und Kuche) belegt werden. Unsere musikalische Zwischenstation widmet sich dem Thema Weiter Dienen (W. Baco, Musik: P. Fey). Woran noch mal? Natürlich am Badischen. Nächster Halt: Schwaben/Baden Baden. Alles doppelt, sagt der Schwabe, sagt Sir Gsella-Gsella. Zum Kaffee während der Weiterfahrt wird Badischer Streiselkuchen (Smudo, S. Veith, S. Amendt) gereicht und gesegnet. Für die Flüchtlinge (F. Veith) bleibt da wie immer nicht mehr viel. Aber ehrlich, sind wir nicht alle irgendwie auf der Flucht, ganz besonders als Badener? Jedenfalls: „Die Chinese, die wo sich anständisch benemme, die könne dableibe.“ Zur Not sogar mit Pilates. Das erfahren wir beim Vortrag Badener über Chinesen (Veith-Clan, Musik: P. Fey), bevor es weiter zur Verkostung von Schwarzwälder Wein (J. Wentrup) geht. Und Bad ich im Wein (A. Kayser, Musik: P. Fey), geht’s ganz beschwingt Richtung Mummelsee (S. Schababerle). Den zuvor genossenen Alkohol können wir gut gebrauchen, denn hier wird’s experimentell mit unserem Vorzeigebadenser Jad Fair. Fair bleibe, gell?! Danach frönen wir Der Liebe pur, wenn Reiseleiter Veith erst das Wort und dann ganz schnell die Flucht ergreift. Was haben wir bis jetzt gelernt? Baden ist das Land der Sänger und Dichter (B. Hallbauer, Musik: P. Fey), sogar gedacht wird ab und zu, weil „ohne Ideologie bisch du nix“! Nach all dem Wein(en) und (Kopfzer)Brechen wohnen wir kurz vor der Weiterfahrt einem traditionellen Veithstanz (Veith-Clan, Musik: P. Fey) bei, gesponsert von Monsanto (G. Veith), wo man der Bühler Zwetschge (F. Veith, Musik: P. Fey) gentechnisch auf den Stein fühlt. Wir sagen: Bitte – Danke (T. Hintner) und auf Wiedersehen. Nein, halt, noch lange nicht, denn nun wird erst mal erneut zu Tisch gerufen, wo den Exilstuttgarter Smudo prompt die Kellneritis ereilt. Den Sauerkrautnotstand (T. Metzinger) muss man im Land aber noch nicht ausrufen – oder etwa doch? Kurz macht sich Panik breit, die hierzulande traditionell Von Generation zu Generation (Veith-Clan/Kucin) weitergegeben wird. Diese Reise wäre nicht komplett, ohne einen kurzen Besuch bei den Milchbauern (T. Metzinger, Musik: P. Fey) der Region, die für eine Handvoll Cent pro Liter weitermachen, bis gar nichts mehr geht. Schockiert werfen wir den Wankelmotor (F. Schmid, Musik: Rade) an und brettern Richtung Breisgau, denn die vorletzte Station heißt Freiburg salomonisch (S. Veith), wo für Freiburgs Rentner (H. Zippert, Musik: Jad Fair) seniorengerechtes Brot hergestellt wird. Wer frisst wie ein Ochs (P. Fey), der wird, ob zahnlos oder nicht, allerdings der Tafel verwiesen. Doris ds Spinnli (L. Münich) kann über das Treiben der Zweibeiner nur schmunzeln. Zum Auftakt der Endetappe trägt sie ihre versponnene Version eines Klassikers der britannischen Knödelkapelle The Who vor. Müpfi Müpfinger lässt sich zur Feier des Tages auch noch zu einem gepflegten Gegrantel hinreißen. Du mich auch (Müpfi/Vreneli, Musik: B. Hallbauer)? Ich mich schon lange! Bei der Ankunft singt alles leise Henai Henai (S. Veith / P.Fey) und schickt ein hoffnungsvolles Maria Hilf  (Veith-Clan/Kucin) gen Himmel. Es gilt auch weiterhin: We try to do our best (Jad Fair). Wir haben’s zumindest versucht